Organisationen, die sich im Bereich Flüchtlingshilfe in der Metropolregion Rhein-Neckar engagieren, stellten sich bei SAP vor. Das Interesse bei den Mitarbeitern ist groß – und die Möglichkeiten sich einzubringen zahlreich.
Das Thema brennt. Viele Menschen kommen als Flüchtlinge nach Deutschland -- Viele Menschen wollen sie unterstützen. Doch unmittelbar nach dem Wunsch sich aktiv zu engagieren, stellen sich viele Fragen. Wie und wo wird konkret Hilfe gebraucht? Wer sind die Ansprechpartner? Genau an diesem Punkt setzte die Veranstaltung „Heldenplatz Spezial“ an. SAP Corporate Social Responsibility (CSR) lud mehr als zehn Vereine und Organisationen für einen Nachmittag nach Walldorf ein. Alle sind in der Metropolregion Rhein-Neckar tätig und benötigen Unterstützung in vielfacher Form, zum Beispiel durch Sachspenden, Deutschunterricht oder auch beim Fußballtraining.
Bei der Veranstaltung sollte vor allem der direkte Austausch zwischen den Initiativen und interessierten SAP Mitarbeitern angeregt werden. So stand der treffend bezeichnete „Marktplatz“ im Zentrum. Interessierte hatten die Möglichkeit dort von Stand zu Stand zu gehen und mit den Vertretern der jeweiligen Organisationen in Dialog zu treten.
Nicht nur Informationsmaterialien, sondern auch allerhand Erfahrungsberichte konnten die Besucher sammeln. Im Laufe des Nachmittags wurde aber auch zur Bühne geladen. Dort stellten sich zunächst drei durch SAP geförderte Social Start-Ups mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsarbeit vor. Damit alle Stimmen zu diesem Thema Raum erhielten, kamen später in einer Talkrunde schließlich nicht nur die Hilfsorganisationen, sondern auch Flüchtlinge selbst zu Wort und führten durch die Schilderung der eigenen Erlebnisse die ernste Situation vor Augen. Ein Zahnarzt aus Syrien berichtete, wie er gerade versucht in Deutschland Fuß zu fassen. Trotz der eigenen Misere gelten seine Gedanken den Familienmitgliedern, die er zurücklassen musste: „Mein größter Wunsch ist, dass der Krieg in meiner Heimat endlich beendet wird.“ Neben ihm saßen Herbert Kohl von der Initiative „
Ich bin ein Viernheimer“ und
Zerai Kiros Abraham, die bereits viele Erfahrungen sammeln und zahlreiche nützliche und aufbauende Informationen geben konnten. „Diese Menschen sind keine Flüchtlinge, sie sind Helden! Sie haben einen hohen Preis bezahlt für die Chance auf ein besseres Leben“, sagte Zerai Kiros Abraham. Er kam 1990 als Asylbewerber aus Eritrea nach Deutschland und engagiert sich heute selbst in der Flüchtlingshilfe.
Beim Rundgang über den Marktplatz sind das Engagement und der Tatendrang deutlich zu spüren. Man kommt schnell ins Gespräch. Es herrscht beinahe Andrang an den Ständen. Am Ende konnten sowohl Mitarbeiter als auch die Vertreter der Initiativen ein positives Fazit ziehen.
„Ich finde es sehr praktisch, dass man sich arbeitsplatznah und ohne viel Aufwand informieren kann“, sagt Michael Bellem von SAP. Auch Marlene Brueggemann stimmt zu: „Heldenplatz Spezial macht es für mich unglaublich einfach zwischendurch hierherzukommen und mich zu informieren.“
Ina Daniela Weber ist Teil des Teams, das die Veranstaltung auf die Beine stellte. „Ich bin beeindruckt von der großen Bereitschaft unserer Kollegen, sich aktiv für Flüchtlinge zu engagieren und deren Integration in unterschiedlichster Form zu unterstützen. Es war schön zu sehen, wie viele Kontakte geknüpft und Ideen ausgetauscht wurden, auch unter den teilnehmenden Organisationen“, sagt sie, „der Bedarf an Unterstützung der Hilfsorganisationen ist groß, aber ich denke, dass wir mit der Veranstaltung eine gute Plattform zum freiwilligen Engagement bieten konnten.“
Im direkten Anschluss an die Veranstaltung ergaben sich bereits mehr als 50 Spenden, darunter Laptops, Fahrräder oder auch konkrete Zusagen zu helfen.
Fotografie von Dana Roesiger
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