„Gemeinsam den Wandel gestalten!“ war das Motto unseres jährlichen Community Treffens am 19.06.2024. Anbei unsere Zusammenfassung der einzelnen Sessions mit verschiedenen weiterführenden Infos wie Videos, Folien, Sketchnotes und Links.
Die Lobby und ausgewählte Sessions gab es auch als Livestream. Die Aufnahmen dazu findet Ihr hier auf Youtube und LinkedIn. Eine Beschreibung und Stimmen zum Event findet ihr in der Audiographie hier.
Am Vorabend der Veranstaltung konnten wir ein Interview mit dem Sportpsychologen des TSG Hoffenheim Prof. Jan Meyer führen. Wir schauten darauf, wie im Profisport Talente entwickelt werden und welche Ableitungen wir für die Wirtschaft ziehen können. Es gab viele Parallelen und Erkenntnisse:
Das Interview gibt es hier zu hören im EducationNewscast oder auf Apple Podcasts I Spotify.
Im Intro stellte Guido Grüne die Analogie zur Fußball EM her: Er betonte, wie wichtig kontinuierliches Training ist, aber auch (digitale) Skills, die Erweiterung des Spiels (mit weiteren Services) sowie die Erweiterung der Mannschaft mit Zukäufen.
Auch freute er sich darüber, dass wir so viele Teilnehmende vor Ort und online dabei waren (vor Ort waren wir ausgebucht), wie wichtig der Austausch in der Community mit Kunden und Partnern ist .
Drei Lightning Talks
Im Anschluss daran folgten 3 Lightning Talks – kurze Impulse mit einer Dauer von jeweils 10 Minuten als Inspiration für den Tag.
Georg Kästle, CDO & CIO, VOLLMER WERKE Maschinenfabrik
Georg Kästle teilte die folgenden 5 Einblicke und Erfolgsfaktoren:
Katharina Fischer ist Global Change Lead SAP S/4HANA Transformation bei Heidelberg Materials. Dabei gibt es u.a. 500+ mit SAP verknüpfte Anwendungen und ~ 13.000 NutzerInnen in 25 Ländern. Positiv hervorzuheben ist, dass Change Management von Beginn an in das Programm integriert wurde und sehr datengestützt vorgegangen wird. „Mithilfe strukturierter und skalierter Change Management-Aktivitäten die menschliche Seite der S/4-Transformation unterstützen” ist die Mission des Change Programms.
Erfolgskritisch sind u.a. Stakeholder-Interviews, regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat, Country Transformation Lead-Netzwerk mit Multiplikatoren vor Ort und ein Business Sounding Board. Um nah am Menschen zu sein, werden Workshops auch bevorzugt mit Teams in Geschäftsstellen vor Ort durchgeführt.
Katharina beschreibt den Change-Management-Ansatz als strukturgebendes Fundament, situativ agierend & am Menschen orientiert. SAPs OCM Team hat u.a. mit dem datengestützten Deep Transformation Insights Service unterstützt.
Dr. Sirkka Freigang, Global Head of Smart Learning, room war aus Berlin live zugeschaltet und erklärte gleich zu Beginn, dass für erfolgreiches Lernen auch Gefühle und nicht nur Fakten adressiert werden sollen. Warum? Weil wir Menschen nicht wie Maschinen lernen. Menschen lernen leichter über Geschichten oder aktive Erfahrungen, die es ermöglichen, Lerninhalte besser zu verarbeiten und abrufen zu können. So gelingt es, aus purer Wissensvermittlung eine aktive Lernerfahrung zu erzeugen, die darüber hinaus positiv in Erinnerung bleibt. Sirkka stellte verschiedene Möglichkeiten vor, anbei ihre Favoriten:
Kurz diskutierten wir auch die Anwendung in unserem Kontext der Software-Trainings. Visualisierung von Prozess-Schritten inkl. der Einarbeitung von Zusammenhängen als Annotationen ist eine Möglichkeit, eine andere ist die SAP Scenes Templates für Visualisierung und Storytelling zu nutzen. Welche Analogie würde euch da einfallen? Gerne mehr in den Kommentaren.
In den Folien findet ihr die QR-Codes und einen Link zu Sirkkas Buch "Smart Learning Design" sowie der dazugehörenden LinkedIn-Gruppe.
mit Seyde Sosnovski & Thomas Jenewein, Business Development Manager, SAP. In dieser kurzen Präsentation gab es Updates – hier kurz zusammengefasst.
Das kostenfreie, englische, digitale Lernangebot auf Learning.SAP.com wurde weiter ausgebaut und umfasst über 250 Learning Journeys inkl. Videos, Quizzes, Demos und Übungen. Dabei wurde die Zertifizierung und openSAP integriert. Nicht zu vergessen: openSAP wird im Juli abgeschaltet, d.h. falls ihr noch Badges oder anderes Material benötigt, holt euch das. Künstliche Intelligenz wird nun auch zur Kurserstellung genutzt und es gibt schon einige SAP KI Lerninhalte.
SAP Learning Hub bekam einen Update 2024: Statt 17 Editionen gibt es eine günstigere Edition für Kunden und eine für zertifizierte Partner. Darüber hinaus können die Schulungsssysteme ohne Limit genutzt werden, es gibt exklusive Live-Sessions mit SAP-Expert:innen, Monitoring-Dashboards und 4 Zertifizierungsversuche sind im Abo enthalten.
In der SAP Zertifizierung gibt es ab 2024 einen stärkeren Fokus auf Rollen & Skills und nicht mehr nur auf Produkt-Features. Die Darstellung im Web wurde optimiert und aus Stay Current wurde Stay Certified: Eine Zertifizierung ist nun noch 12 Monate gültig, d.h. die Rezertifizierung („Stay Certified“) muss bis spätestens zum 31.03.2025 erfolgen. Nach einer kurzen Stay-Certified-Prüfung verlängert sich der Gültigkeitszeitraum um 12 Monate.
Wie immer gibt es neue Klassenraumkurse – Highlights sind u.a. das aktualisierte ABAP-Curriculum mit 12 Trainings (s. Details) und die Trainingskonferenzen im 2. Halbjahr wie das SAP Security Forum. Updates zu neuen SAP Kursen gibt es monatlich im SAP Training Newsletter.
Bei SAP Enable Now sind neue Highlights u.a. die Autorenunterstützung durch Generative KI, eine vereinfachte Rollenverwaltung/Support von SCIM API, die Integration in das SAP Cloud ALM, sowie die vereinfachte Nutzung von externen Quellen für Medienobjekte. Alle Details hier zum Release Update und neuen Features, sowie hier die SAP Enable Now Community. SAP plant die Übernahme von WalkMe, was viele neue Potentiale eröffnen kann – mehr dazu im Presse-Release.
Im Bereich Organizational Change Management gibt es mit dem Change Basecamp nun einen neuen Workshop in dem Ihr Veränderungsmanagement am praxisnahen Beispiel erlernen und anwenden könnt. Auch gibt es neue umfangreiche OCM-Inhalte & Templates über den SAP Roadmap Viewer.
Neu seit letztem Jahr für SAP Preferred Success sind weitere Standard-Editionen wie für SAP Signavio und neue Expanded Editions. Zudem betreuen wir auch CAS – Cloud Application Services. Diese technischen Service-Abos helfen bei Betreibung, Verbesserung und Erweiterung der SAP S/4HANA Private Cloud Systemlandschaft.
Der EducationNewscast Podcast hat inzwischen 304 Episoden! 2024 lag der thematische Schwerpunkt auf generativer KI, neben Lernen und Wandel und Updates zu SAP-Themen. Auf dem Forum gab es auch eine Podcast-Ecke zur Audiographie – bald ist die Episode online (am besten abonniert ihr den Podcast z.B. auf Apple oder Spotify 😊).
Die LinkedIn SAP Training und Change Community ist gewachsen von 300 (2022) über 1060 (2023) auf 1900 Teilnehmende heute. Etabliert haben sich die monatlichen Kaffee Ecken zum Austausch. Auch haben wir eine neue offizielle SAP Community Gruppe SAP Training and Change Management mit Blogs und Diskussionen inkl. einer Blogging Challenge mit 15 Beiträgen zu Digital Adoption, in der ihr noch abstimmen könnt für euren Favoriten!
Nach einer kurzen Vorstellung der Knowledge Cafés startete die erste Runde. Wir fassen im Folgenden alle Knowledge Cafés zusammen.
Katharina Fischer, Heidelberg Materials & Holly Hammerton, SAP
Die zentrale Frage in diesem Knowledge Café war: Wie verhindert man in einem (Transformations-) Projekt den Bergrutsch? Welche Change Management Maßnahmen lassen vielmehr die Business Prozesse problemlos weiterlaufen und nehmen alle Beteiligten von Anfang an mit? Was sind hilfreiche Frühwarnsysteme?
Katharina Fischer in ihrer Rolle als Global Change Lead teilte wertvolle Erfahrungen aus der R/3-S/4-Transformation der Heidelberg Materials AG (vormals HeidelbergCement). Die vielen Beiträge aus der anschließenden Diskussionsrunde lassen sich nach den verschiedenen Stakeholdern gruppieren - wobei als Voraussetzung klar war: alle beteiligten Personengruppen müssen abgestimmt und verknüpft sein, ob Change Management, Projekt Management, Key-User, Agile Coaches oder der Betriebsrat.
Einbindung der End-User:
für Key-User wurde festgehalten:
Commitment der Führungskräfte als Basis:
Für die Fragen der Wirksamkeit von Change-Management-Maßnahmen lohnt sich der Blick in die Vergangenheit: Wie waren die Adoption-Rates vorheriger Rollouts, wie viele Nachschulungen gab es? Welche Business Identified Failures waren bekannt, welche hatten End-User noch festgestellt? Daraus kann man Indikatoren ableiten und überlegen, wie man Maßnahmen gleich anders aufsetzt. Process Mining ist dabei auch eine Hilfe um zu prüfen, ob neue Prozesse auch wirklich funktionieren.
Thomas Schröder, Head of Learning bei DRÄXLMAIER, gab einen Einblick in die Transformationsprogramme seiner Firma. Ein zentrales "Schirm"-Team behält dabei die Übersicht über alle Transformationsprozesse. Ein wichtiger Punkt bei diesen Vorgängen ist die Integration der Lernabteilung im oberen Bereich der Programmleitung.
Zu den Hauptzielen zählen die nachhaltige Vermittlung neuer Fähigkeiten und eine hohe Prozesstreue. Eine der Herausforderungen besteht darin, die globalen Rollouts parallel zu halten und eine angemessene Lernerfahrung zu gewährleisten.
In der Umfrage unter den Teilnehmenden sahen wir, dass die Mehrheit einen Methodenmix aus E-Learning und digitaler Adoption nutzt. Bei DRÄXLMAIER wird von Blended Learning zu einer "E-Learning first"- Strategie gewechselt.
Dabei wird SAP Enable Now seit Beginn an als Wissensbasis verwendet. Inzwischen gibt es über 600 aufgezeichnete Demos in 3 Sprachen, die von 7 Personen verwaltet werden. Mit der Nutzung von Guided Tours und Kontext-Hilfe rechnet man mit einer Verkürzung der Trainingszeiten und einer nachhaltigeren Verfügbarkeit der Inhalte.
Zum Schluss teilte Thomas folgende Empfehlungen: Kapazität im Voraus einfordern, didaktische Kontrolleinrichtungen selbstbewusst etablieren, externe Hilfe bei der Einrichtung von SAP Enable Now suchen und das Learning-Management-System SAP SuccessFactors mit SAP Enable Now in Kombination nutzen.
Thomas Ebert, Sumitomo Electric Bordnetze / Tabea Mächtel, SAP
Sumitomo Electric Bordnetzte mit Headquarter in Wolfsburg befindet sich mitten in der SAP-S/4HANA-Transformation. Dabei wurde bereits von Anfang an die Expertise von SAP im Bereich von Training und Change.
Thomas Ebert schilderte die ersten Schritte in seiner Rolle des Programmleiters die Stakeholder in seinem Unternehmen von der Relevanz des Themas Change Managements und Training zu überzeugen sowie die Reichweite des S/4HANA-Projekts zu verdeutlichen, denn es ist weit mehr als ein IT-Projekt, nämlich eine Businesstransformation, die sich über alle Geschäftsbereiche erstreckt und alle Mitarbeitenden mehr oder weniger betreffen wird. Darüber hinaus teilte er seine Erfahrungen auch mit limitierten personellen Ressourcen Aktivitäten im Bereich Change Management aufzunehmen und pragmatisch weiterzutreiben. In diesem Zusammenhang stellte er insbesondere die Bedeutung effektiver, regelmäßiger und offener Kommunikation, Mitarbeiterbeteiligung und Expertenintegration in den Change-Prozessen heraus. Die Sensibilisierung und Informierung aller Stakeholder inklusive dem Management und der Endanwender ist essenziell. Hierbei dreht sich alles darum Transparenz über die anstehenden Veränderungen auf Ebene der Endanwender zu erzielen und immer wieder auf die Mehrwerte für die unterschiedlichen Zielgruppen hinzuweisen.
Seine konkreten Praxistipps umfassen u.a. die Einbeziehung der Mitarbeitenden durch Training und die Schaffung der Stelle eines Transformationsleiters zur Sicherstellung nachhaltiger Veränderungen. In dieser Stelle sieht er auch einen großen Erfolg sowie Zugewinn für Sumitomo Electric Bordnetze und er blickt positiv in die Zukunft des S/4HANA-Projets sowie der seines Unternehmens.
Barbara Rave, Knowledge & Education Manager, sowie Vanessa Sallanz, Head of People & Culture Development von der All for One Group AG
Die All for One Group ist eine IT-Beratungsgruppe mit starkem SAP-Fokus und ca. 3.000 Mitarbeitenden an 37 Standorten in 8 Ländern. Sie nutzt hauptsächlich virtuelle Lern-Formate für die Mitarbeitenden.
Vor etwa drei Jahren wurde die One Academy ins Leben gerufen, eine zentrale Akademie, über die Lernaktivitäten koordiniert und angeboten werden. Basis hierfür ist SuccessFactors Learning als Lernmanagement System, sowie die Nutzung des SAP Learning Hub und Learning Journeys.
Dabei gibt es eine Business Area Academy für Fachthemen und die Groupwide Academy für Softskills, Methoden, Sprachen. Mit etwa 500 Learning Hub Lizenzen im Unternehmen werden diese Formate zur Kompetenzentwicklung, zum Erhalt von Zertifizierungen und zum Erhalt des Partnerstatus genutzt.
Ein Beispiel für den Kompetenzaufbau ist der Lernpfad für SAP-Activate Berater. Nach Abschluss der grundlegenden Schulungen aus dem Learning Hub können die Teilnehmer weitere Bildungswege nutzen. Zudem gibt es kollegiale Fallberatung für besondere Herausforderungen in Projekten und ein Check des Lern-Erfolgs mittels Quizzes. Die zielgerichtete, strukturierte und kontinuierliche Weiterbildung trägt somit letztendlich zum Erfolg von SAP-Implementierungsprojekten bei.
Aleksandra Sareło ist Learning Consultant bei Kyndryl – ein Unternehmen mit fast 90.000 Mitarbeitenden. Es entstand 2021 aus der Abspaltung eines großen Teils der bisherigen IBM. Die Abspaltung von Kyndryl aus IBM wurde am 4. November 2021 beschlossen. Mit einem sofortigen Anschluss begann die Reise zur Implementierung der strategischen SAP-Plattformen. Dabei war die Herausforderung klar: Die Systeme und Anwendungen sollten vereinfacht, standardisiert und konsolidiert werden. Um ihre Mitarbeitenden auf diesem Weg zu unterstützen, entschied sich das Unternehmen für SAP Enable Now.
Das Transformationsprojekt wurde anhand der SAP Activate Journey geplant, woran sich auch die SAP Enable Now und Training Journey orientierte. Aleksandra hob bereits zu Beginn ihrer Session hervor: Je früher man mit der SAP Enable Now Journey startet, desto besser. Denn im Verlauf des Projekts bleibt kaum noch Zeit, um Lernmaterialien für Enduser vorzubereiten. Kyndryl startete mit der Reise von SAP Enable Now bereits 15 Monate vor dem finalen TSA-Exit (Transitional Service Agreement). Die Journey endet jedoch nicht, auch wenn der Exit geschafft ist. Es wird weiterhin der Wissensaustausch durch Knowledge Management, Entwicklung von Simulationen und In-App-Hilfen fokussiert.
Aleksandra gab den Teilnehmenden des Knowledge Cafés mehrere Lessons Learnt mit. Zum einen ist es wichtig, dass sich Führungskräfte aktiv und kontinuierlich bei der Erstellung von Materialien engagieren. Zudem sollten Autoren frühzeitig und auch langfristig mit einbezogen werden. Das ist vor allem bei Aktualisierungen von Inhalten wichtig. Es können nicht nur SAP-Schulungsmaterialien hinterlegt werden, sondern auch Inhalte für andere Plattformen. Hinsichtlich der Prozesse ist es von großer Bedeutung, dass alle Autoren gründlich geschult werden und dass unternehmensweite Standards für die Lernmaterialien existieren. Ebenfalls sollten auch einheitliche Process Workflows mit Quality Gates festgelegt werden. In Bezug auf die Technologie gab Aleksandra den Ratschlag, eine frühzeitige Konfiguration des Companion und eine Bereitstellung von Inhalten über Companion sicherzustellen.
Dieses Knowledge Café war von der SAP Training und Change Community selbst organisiert und damit eines der monatlichen Treffen – besser bekannt als SAP Change und Training Kaffee-Ecke. Heike Neugebauer von Stada Arzneimittel AG, Dr. Torben Mauch von Nagarro und Sebastian Zwingmann von Amedes diskutierten dabei gemeinsam mit den Teilnehmenden Leitfragen zum Lernen im Cloud-Kontext. Dieser Austausch wird auch in einem eigenen Blog hier in der Gruppe veröffentlicht.
Zusammenfassend zeigt die Diskussion, dass kontinuierliches und inkrementelles Lernen in der Cloud-Ära entscheidend ist. Die Orientierung am SAP-Standard kann dieses Lernen erleichtern. Auch werden breitere Skills benötigt, da in der Cloud vieles zusammenhängt. Neben dem Lernen ist aber ebenso das Ent-Lernen wichtig, z.B. wie alte Prozesse funktionieren oder dass man die Software nach bestehenden Prozessen gestaltet. Es gilt auch ein ‚Lern-Mindset‘ zu schaffen, indem man z.B. regelmäßiges Lernen in den Alltag integriert.
Die nächste Kaffee-Ecke findet mit Prof. Dr. Jürgen Radl zum Thema "Widerstände in Veränderungsprojekten" am 18.07.2024 statt.
Georg Kästle, CDO & CIO, VOLLMER WERKE Maschinenfabrik
Georg Kästle hob die Bedeutung von "Schutzzonen" oder "Experimentierräumen" in der Einführung neuer Technologien und Änderungen hervor. Diese Räume bieten die Möglichkeit, neue Methoden auszuprobieren und Innovationen im geschützten Raum ergebnisoffen zu testen, in einer Realität auf Zeit ohne Störung bestehender Strukturen. Das Vorgehen kann im Rahmen des hypothesen-gesteuerten Inspect & Adapt oder als Teil des PDCA Zyklus stattfinden.
Anhand des Beispiels Vollmer Intelligence Enterprise wurde verdeutlicht, wie generative Künstliche Intelligenz (KI) als besonders hilfreiche Innovation im SAP-Umfeld bewertet wurde. Wir diskutierten anschließend mögliche SAP-Experimente bei den Teilnehmenden. Dabei wurde betont, dass das Experimentieren es ermöglicht, eigene Potenziale zu entdecken, die nicht nur auf Unternehmensziele ausgerichtet sind, sondern auch auf individuelle Bedürfnisse und Interessen ausgerichtet sind. Im Detail wurde das auch im Podcast „Experimentelle Organisationsentwicklung“ besprochen.
Simon Dückert, Gründer, Scholarch Cogneon Academy
Wir befinden uns (immer noch) im Übergang von Industrie- zu Wissensgesellschaft, was kontinuierliches Lernen und kontinuierliche Weitergabe von Wissen erfordert. Generative KI-Tools wie Microsoft CoPilot und ChatGPT ermöglichen eine effizientere Durchführung von Tätigkeiten. Simon Dückert stellte verschiedene Tätigkeiten in wissensintensiven Berufen vor wie Recherche, Dokumentation oder Ausbilden und zeigte dabei auf, dass besonders Aufgaben betroffen sind, die mit Text, Bildern, Zahlen und Multimedia zu tun haben und deren Grad der Digitalisierung hoch ist.
Eine gründliche Bewertung der KI-Tools unter Berücksichtigung der eigenen Bedürfnisse und der technologischen Einschränkungen ist laut Simon ratsam, genauso wie eine nahtlose Einbindung der KI-Tools in die vorhandenen Arbeitsprozesse.
Auch teilte Simon konkrete Tipps zur Wissensbewahrung von ausscheidenden Experten oder Quellen wie den Prompt Report oder den LernOS KI Leitfaden für Lerngruppen. Anbei eine EducationNewscast Zusammenfassung – hier wurde Simon schon länger genau zu diesem Thema interviewt.
Bei Boehringer Ingelheim spielt SAP Enable Now eine zentrale Rolle im Lern- und Veränderungsmanagement. Dies stellten Sarah Pfeffer und Beatriz Rogatto vom Bereich GBS (Global Business Services) Governance, Enablement & Strategy vor. Dabei wurde eine organisatorische Struktur mit Enabling Services als Kompetenzzentrum für die Erstellung und Pflege von Schulungsmaterialien geschaffen. SAP Enable Now ist mittlerweile in 6 GBS-Systemen integriert und ermöglicht Zugriff für alle Boehringer Ingelheim Mitarbeiter. Es existiert eine ständig aktualisierte SAP Enable Now-Roadmap, die den Fortschritt und die zukünftigen Pläne repräsentiert.
Vorteile sind im SAP Bereich u.a. die deutliche Verbesserung bei der Übernahme von Änderungen, keine Notwendigkeit von Schulungen, mehrsprachige Verfügbarkeit von Inhalten. Im Non SAP-System Bereich wurde u.a. die verbesserte Qualität des Schulungsmaterials in vielen lernförderlichen Methoden, der geringere Aufwand bei Erstellung und Anpassung von Materialien sowie die Reduzierung des Schulungsaufwands allgemein hervorgehoben.
Ronald Rasmussen ist Global Sales Operations Manager bei der Lufthansa Technik AG (LHT) und erläuterte in seinem Knowledge Café, wie SAP Preferred Success die SAP S/4HANA-Transformation des Unternehmens in die SAP Sales Cloud unterstützt.
Das veraltete CRM-System der LHT machte 2013 die Investition in die SAP Sales Cloud notwendig. Für die SAP Sales Cloud sprachen dabei, dass es sich um eine Cloud-Lösung handelt, die Möglichkeit der Integration von Outlook und in das ERP, sowie das integrierte Ticket-System. LHT setzt dabei die Services von SAP Preferred ein, um die Einführung neuer Funktionen und Systemoptimierungen zu unterstützen. Dies geschieht durch regelmässige Adoption Calls mit dem Customer Success Manager, einem dedizierten Ansprechpartner, der sich auch um eine umfassende Release-Anleitung kümmert und für den Zugriff auf die relevanten SAP-Experten sorgt, um Fragen zu neuen sowie zusätzlichen, spezifischen Funktionen zu klären.
Der Ansprechpartner kümmert sich auch um zielgerichtete und massgeschneiderte Lernprogramme. Dazu gehört auch der Zugriff auf SAP-Experten für neue und/oder zusätzliche Funktionen. Zusätzlich unterstützen die in SAP Preferred Success integrierten Lizenzen für den Learning Hub die IT-Teams. Geplant ist bei der LHT zukünftig auch der Einsatz von SAP Enable Now, da die Schulung der Endanwender im Unternehmen bisher über einen SharePoint funktioniert. Zukünftig wird an der Stelle SAP Enable verstärkt eingesetzt, um die Nutzer:innen bei neuen Releases auf dem aktuellen Stand zu halten.
Die LHT hat SAP Preferred Success seit dem Go-Live im Jahr 2015 im Einsatz und wird die Services auch weiterhin nutzen.
Susanne Kliem, Leiterin Inhouse Consultings bei KPMG, Gina Balz, Product Ownerin für SAP Enable Now (SEN) und Mitglied des Prozess-Kernteams sowie Lena Malik, SAP und Finance Transformation Beraterin mit Fokus auf Change Management der KPMG gaben in ihrem Knowledge-Café einen Einblick aus KPMG-Perspektive in die Anwendung von SAP Enable Now (SEN) und stellten sie die geplante Verknüpfung von SAP Enable Now mit dem internen Prozessmanagement SAP Signavio vor.
Die Herausforderung vieler Unternehmen ist der Weg zurück zum Standard. Damit geht in der Regel eine Vielzahl an neuen Funktionen und veränderten Prozessen einher, die in der Folge eine Schulung der SAP-Anwender:innen notwendig macht. Da es in einer Transformation sowieso viele Veränderungen und zahlreiche neue Tools gibt, ist das Einführen eines zusätzlichen Lern-Tools ein häufiges Bedenken von Kunden. Dem gegenüber steht die Zeitersparnis durch die Erstellung von Lernmaterialien mit SEN. Durch seine Vielfältigkeit kann SEN die Anwender:innen am Anfang überfordern. Hier empfiehlt die KPMG, die (internen) Kunden langsam abzuholen und sich auf Simulationen zu konzentrieren. Ein weiterer Vorteil von SEN ist der Weg zum flexiblen und selbständigen Lernen, weg von Klassenraumtraining, das mit den bestehenden Projektkapazitäten meist nicht realisierbar sind. Ausserdem können Inhalte individuell dann konsumiert werden, wenn Fragen auftauchen.
KPMG ist bei der eigenen S/4HANA-Transformation mit SEN für die Schulung der 14'000 Mitarbeitenden gestartet. In der User Acceptance Testing Phase empfiehlt sich, die Anwender:innen mit bestehenden Lerninhalten zu konfrontieren und ihr Feedback einzuholen. In den letzten Jahren wurden verschiedene Systeme und Plattformen mit SEN unterstützt. Die KPMG hat mit dem Desktop Assistant angefangen, parallel wird jetzt der Web Assistant eingesetzt.
Seit 2015 wird auch SAP Signavio genutzt. Es wurde ein eigenes Prozessreferenzmodell aufgesetzt, in dem die Prozesse in bestimmten Domänen hierarchisch einsortiert werden. Hier kam auch die Empfehlung, einen Verantwortlichen festzulegen, der sich um die Weiterentwicklung und die interne Promotion kümmert.
Beide Tools unterstützen das Lernen. Bei SEN ist es sichtbarer, aber auch Prozesse eignen sich sehr gut für Onboardings, Prozessanleitungen, etc. Als Herausforderung führt Gina auf, dass Kunden Prozesse oft «zu technisch» finden und auch die «Flughöhe» nicht einfach festzulegen ist.
Nach einer eindrucksvollen Demo möglicher Prozessdarstellungen führt Gina die Vorteile und Chancen einer zukünftigen Verknüpfung von SEN und Signavio auf:
Als Herausforderung ist die Notwendigkeit von Lizenzen für beide Tools und den damit verbundenen Kosten aufzuführen, sowie die Schwierigkeit, Inhalte zu verknüpfen, wenn noch kein Inhalt vorhanden ist. Hier müssen dann eigene Prozesssimulationen erstellt werden.
Positiv herauszustellen ist die Verknüpfung von Prozessmanagement mit der direkten Befähigung durch schnellen Zugriff auf Lerninhalte direkt am Prozessschritt. Ausserdem gibt es nur eine zentrale Quelle, die bei Bedarf angepasst werden muss.
KPMG wird den Einsatz dieser Tools weiter vorantreiben und die Fortschritte beobachten.
Nach einem kurzen und beeindruckenden Überblick über die Schweizerische Bundesbahnen und die Organisation der SBB S/4 Academy nimmt Christa Ruff, SAP S/4 Schulungsmanagerin mit Fokus auf Programmmitarbeitende, die Teilnehmer:innen ihres Knowledge Cafés auf eine Reise durch die Lern- Wellnessoase mit. Im Prozess der Schulungsbedarfsmeldungen besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen der Bildungsabteilung und Schulungsbedarfsmelder, um Lern- und Trainingsmanagement zu verwalten. Fachexperten sind Teil des Prozesses, um Bedürfnisse zu identifizieren und den Inhalt zu erstellen.
SAP-Wissen wird durch Trainer und den SAP Learning Hub (SLH) vermittelt. Die SBB setzt sehr auf selbstgesteuertes Lernen, d.h. die Mitarbeitenden entscheiden selbst über die Ziele, Inhalte, Formen, Zeiten, Orte und Ergebnisse des Lernens, bedarfsgerecht. Trainergesteuerte Schulungen kommen vor allem bei komplexeren Inhalten zum Zug.
Der SLH dient als digitale Lernplattform, um SAP-Softwarekenntnisse aufzubauen und auf dem neuesten Stand zu halten. Er bietet von SAP-Experten moderierte und praxisnahe Lernmöglichkeiten an und ermöglicht Zertifizierungen und Rezertifizierungen. Als digitale Lernplattform ist das bedarfsgerechte Lernen möglich, d.h. man wählt die Lernzeit selbst aus und verweilt in den Themen so lange, bis man sich fit fühlt. Während der SLH verwendet wird, um Fachwissen für SAP-Experten aufzubauen, wird SAP Enable Now als Adoptionslösung genutzt, mit der Schulungsinhalte für User bereitgestellt und In-App-Hilfen angeboten werden.
Die Lernenden meldeten sich freiwillig für den Bedarf an Wissensaufbau und wählen dabei ihre passende Lernmethode. Von 150 SLH verfügbaren Lizenzen sind rund 120 im Einsatz. Die Bestellung der Lizenzen erfolgt manuell, und Nutzer, die die Lizenz nicht mehr brauchen, sollen diese zurückgeben, um die Wiedervergabe zu ermöglichen. Das Angebot wird regelmäßig über verschiedene interne Kanäle kommuniziert. Von den SAP-Experten wird erwartet, dass sie nicht an trainergesteuerten Schulungen teilnehmen, wenn die Inhalte im SLH bereitgestellt werden können.
Auch auf die Stolpersteine ging Christa Ruff ein. Das automatisierte User-Management ist noch im Aufbau und der Prozess des Offboardings von Programmmitarbeitenden ist noch nicht geregelt. Durch die hohe Auslastung der Programmmitarbeitenden gibt es wenig Kapazität für Weiterbildungen und manchen Mitarbeitenden bereitet das selbstgesteuerte Lernen in Englisch Schwierigkeiten. Alles in allem überwiegen jedoch die Vorteile und die SBB setzt weiterhin auf die Schulung ihrer Projektmitarbeitenden durch den SLH.
Vilma Ala-Tuuhonen, Kreislead People & Operations, Neue Narrative
Zwischen den Runden der Knowledge Cafés kamen die Teilnehmenden im Plenum für das Interview mit Vilma Ala-Tuuhonen, Kreislead People & Operations bei Neue Narrative und systemischer Business Coach zusammen.
Im Gespräch teilt sie ihre Einsichten in zukünftige Organisationen, die Bedeutung von Werten wie Sinn und Autonomie und beleuchtet, wie radikale Transparenz Arbeitsprozesse verändern kann. Wir sprachen über Methoden wie den "Loop Approach", eine Art Werkzeugkiste zur Organisationsentwicklung, die verschiedene Methoden kombiniert wie gewaltfreie Kommunikation, Getting Things Done, Kanban. Vilma schilderte auch ihren Ansatz zu Lernen: grundlegende Methoden im Onboarding, Coaching für alle, keine starren Pfade, flexible autonome Budgets waren hier Stichworte. Klarheit, Fokus, Augenhöhe & Menschlichkeit sind laut Vilma ein gutes Rezept für viele Probleme, auch die humanzentrierte Gestaltung von IT Projekte. Abschließend teilte Vilma Tools & Methoden für rollenbasiertes Arbeiten und Klarheit gewinnen. Anbei die Tools als pdf: Clarity-Canvas und das das Rollen-Bild – viel Spaß beim Ausprobieren. Das gesamte Interview gibt es hier auf SAP Podcasts, Apple Podcasts oder Spotify zu hören.
Das Panel war besetzt mit Beatriz Rogatto - Boehringer Ingelheim, Yvonne Paternó - SBB, Susanne Kliem - KPMG, Jasmin Rapp - HUGO BOSS und Simon Dückert - Cogneon Academy. Nach einem schnellen Intro mit 3 Hashtags teilten alle ihre Bilder und Metaphern zu Change und Wandel. Von Bootsfahrt, Reise, Gipfelbesteigung, Elefant oder Leuchtturm waren die Antworten sehr divers. Ähnlich bei der Frage nach der eigenen Superpower: Zusammenarbeit, authentisch sein, Zuhören, Neugier waren hier die Antworten.
Danach ging es mit detaillierten Fragen weiter, u.a. zu Lernerfahrungen während des Events. Die Tipps der Panelteilnehmer waren ganz untnterschiedlich
Mehr dazu oben in der Sketchnote oder hier als Video in der Aufnahme des Panels. Wir haben das Panel auch als Podcast gepublished - das findet ihr hier im Educationnewscast Nr. 310.
Wir werden den Blog hier erweitern mit YouTube-Links und weiterem Material. Wir waren euphorisiert, als am Ende beim gemeinsamen Public Viewing auch noch Deutschland 2:0 gewonnen hat. Die vielen Posts unter dem #SAPTF24, die 99%ige Zufriedenheit in der Online-Befragung und die vielen Aussagen über verschiedene Kanäle freuen uns sehr. Anbei eine Auswahl:
Ein herzliches Dankeschön an alle die dabei waren 🫶🏽. Da das Forum nur eins der Events unserer tollen Community ist:
Euer SAP Training & Change Team.
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