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Bestandsmanagement sichert eine exzellente globale Versorgung

Produzierende Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, ihren globalen Kunden einen exzellenten Service zu wettbewerbsfähigen Kosten zu bieten. Dafür müssen Ersatzteile bei Bedarf schnell beim Endkunden ankommen. Hierzu betreiben Unternehmen mehrstufige Distributionsnetzwerke, bestehend aus Zentral-, Regional- und Auslieferungslager. Schnell kommen hier mehr als 20-30 Lagerstandorte zusammen.

Das Bestandsmanagement entscheidet, wie viel von welchen Ersatzteilen an welchen Lagerstandorten zu bevorraten und wann wie viel nachzubestellen ist. Die mehrstufige Bestandsoptimierung als Spezialdisziplin zielt darauf ab, die einzelnen Lager nicht länger isoliert zu betrachten. Denn die angewandten Planungsparameter (z.B. Sicherheitsbestand, Meldebestand und optimale Bestellmenge) eines Lagerknotens haben erhebliche Auswirkungen auf die vor- und nachgelagerten Knoten.

Mit der Softwarelösung SAP Enterprise Inventory & Service Level Optimization (kurz: SAP EIS) haben Unternehmen jetzt die Möglichkeit, sich die Bestandsverteilung mit erprobten mathematischen Algorithmen optimieren zu lassen. Dabei wird für jeden internen Lagerknoten der optimale interne Servicegrad bestimmt. Daraus lässt sich anschließend der notwendige Sicherheitsbestand für jedes Lager berechnen, immer unter der Prämisse, die gewünschten Servicegrade in den jeweiligen Märkten auch tatsächlich zu erreichen. Unnötige oder doppelte Sicherheitsbestände an mehreren Lagerstandorten gehören der Vergangenheit an.

Der optimale interne Servicegrad im Zentrallager

Das nachfolgende Diagramm zeigt für ein exemplarisches Ersatzteil in einem zweistufigen Netzwerk die notwendigen Sicherheitsbestände am Zentral- und Auslieferlager abhängig vom internen Servicegrad am Zentrallager. Es lässt sich erkennen, dass der Sicherheitsbestand am Zentrallager mit sinkendem internen Servicegrad abnimmt.

Spannender ist jedoch die Erkenntnis, dass ebenso der Gesamtsicherheitsbestand im Netzwerk mit sinkendem internen Servicegrad abnimmt. Bei einem internen Servicegrad von 50% am Zentrallager wird nur noch am Auslieferlager Sicherheitsbestand gehalten. Bei identischen Bestandhaltungskosten am Zentral- und Auslieferlager wären die Bestandskosten bei einem internen Servicegrad von 50% minimal.

Für das exemplarische Ersatzteil wird jedoch angenommen, dass der Lagerkostensatz am Auslieferungslager doppelt so hoch ist als am Zentrallager. Die blaue Bestandskostenkurve erreicht daher das Minimum bei einem internen Servicegrad von 69,1%.

Einflussfaktoren auf den optimalen internen Servicegrad

Viele Unternehmen fragen sich, ob der interne Servicegrad (ISL) varriert werden sollte, wenn sich z.B. die Nachfrageschwankung oder die optimale Bestellmenge verändert. In meiner Masterarbeit an der Universität Stuttgart (Studiengang: Master:Online Logistikmanagement) habe ich mehrere potentielle Einflussfaktoren auf den internen optimalen Servicegrad untersucht. Dabei konnte ich auf reale Daten eines SAP Kunden in der Fertigungsindustrie zurückgreifen.

Das nachfolgende Schaubild stellt die Erkenntnisse im Überblick dar. Als starke Einflussfaktoren haben sich Lagerkostensatz, Zielservicegrad und Bestellmenge herausgestellt. Wird beispielsweise die Bestellmenge am Zentral- oder Auslieferlager reduziert, steigt der optimale interne Servicegrad.

Interesse geweckt?

Wenn Sie mehr über den optimalen Servicegrad in Ihrem Zentrallager erfahren möchten, können Sie mich gerne kontaktieren. Die E-Mail Adresse finden Sie in meinem Profil.