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ThomasJenewein
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Zusammen mit mit Robert Günther, SAP Business Transformation Services, widmen wir uns ein weiteres mal dem Thema Change Management.



Change Management und Adoption


Change Management ist bereits seit vielen Jahren ein viel diskutiertes Thema. Allerdings sind trotz der guten Aufarbeitung immer noch Schwachstellen bei Transformationsprozessen zu erkennen, die  Projekte scheitern lassen. Robert hebt drei wesentliche Punkte hervor, was sich in den letzten Jahren verändert hat und die großen Trends sind.

  • Als erstes benennt er das Thema „remote delivery“, was bedeutet, dass ein digitaler Arbeitsplatz vor allem seit der Corona-Pandemie ein Normalzustand geworden ist. Hier wird nicht nur das Change-Projekt remote gestaltet, sondern eben auch das Lernen für die Mitarbeiter.

  • Als zweites hebt Robert den Trend hervor, dass auch in Bezug auf Werte und Strategie, das Thema „Digitalität“ in der Unternehmenskultur verankert sein muss. Mittlerweile ist es in den meisten Unternehmen ein Normalzustand, von zu Hause aus zu arbeiten. Daher braucht es neben der technologischen Voraussetzung eben auch eine Verankerung im Unternehmen und eine "digitale Kultur", bzw. den Wandel dahin.

  • Als dritten Punkt nennt Robert das Thema Daten. Ziel ist es, über Daten Verhaltensmuster zu beschreiben und daraufhin bei einer Software Adoption Prozesse zu verbessern. Daher führt er den DTI Ansatz an.


 

Datengestütztes Change Management


DTI bedeutet: Deep transformation insights. Robert beschreibt, dass man über die Erhebung von einer gezielten Datenabfrage einen aktuellen Einblick über den Change-Prozess erhält. Man kann tief in die Organisation hineinschauen und kann durch die gewonnen Erkenntnisse den Prozess gezielt anpassen. Denn bei den gängigen Change-Projekten, lässt sich oft erst im Nachgang feststellen, was bei einem Projekt gut oder weniger gut gelaufen ist. Daher hat SAP die Entwicklung des DTI ins Leben gerufen. Robert und sein Team haben dafür ein „cross Team“ zusammengestellt mit unterschiedlichen Profilen, vom Datenanalysten bis zum Wirtschaftspsychologen und haben die Frage aufgeworfen, wie man Change eigentlich messen kann und welche Daten es dazu braucht. Darauf hin erarbeitete das Team ein skalierbares Modell, woraus der Service entstanden ist.

Change Management entlang des SAP Activate Framework


Es gibt verschiedene Phasen, die ein Projekt im SAP Kontext durchläuft. Diese werden durch den SAP Activate Ansatz beschrieben.
Daran angelehnt gibt es fünf Phasen, die jeder Mitarbeiter während eines Change-Projektes durchläuft: Awareness, Comittment, Empowerment, Enablement, Accepance. Über Polls werden die Mitarbeiter befragt und dann bemessen, wie sie die jeweilige Phase bewerten. Diese Daten werden acuh x-Daten genannt - wobei x für experience steht. Man erhält damit ein Feedback der betroffenen Mitarbeiter über den aktuellen Stand. Dabei wird übrigends die Software von Qualtrics genutzt.
Daneben stehen operativen Daten (o-data), die aus Systemen wie dem SAP Solution Manager genutzt werden.

Über Datenauswertung kann somit gemessen werden, wo bestimmte Probleme aufgetreten sind, bei welcher Persona, Personengruppe, bei welchem Prozessbereich, in welchem Land und in welcher Line of Business. Diese Auswertungen geben einen detaillierten Blick in die Organisation über den Adoptionszustand der Mitarbeiter und welche Change-Maßnahmen sich daraufhin ableiten lassen, um den Prozess wieder anzupassen.

Lessons Learned im datengestützten Change Management


Robert beschreibt, das sich datengestützte Ansätze als sehr tangibel erweisen. Mit einer solchen Datenerhebung lassen sich die Empfindungen der Mitarbeiter während eines Change-Prozesses konkret machen. Die Ergebnisse der Polls lassen sich auf ein Dashboard überführen und den Führungskräften vorlegen. Dem Entscheider wird somit ein Werkzeug an die Hand  gegeben und er kann sich einen Überblick über die Organisation verschaffen. Für Führungskräfte ist dieser Ansatz gut zu greifen, da sie eher in Zahlen und Kennzahlen denken und für sie das Thema Change griffiger wird.

Über den Einblick in eine solche Momentaufnahme, an welchem Punkt das Unternehmen gerade steht, lässt sich auch gut nachjustieren. Robert hebt darüber hinaus die Value Proposition bei SAP hervor, dass man über den datengestützten Ansatz eben nicht über das „Gießkannen-Prinzip“ handelt, sondern individuell. In den gängigen Change-Projekten werden für alle Mitarbeiter im Unternehmen oftmals einfach noch mehr Schulungen aufgesetzt. Der DTI-Ansatz macht es möglich, nach Regionen oder eben nach Personengruppen individuelle und spezifische Maßnahmen zu ergreifen. Dies erwies sich als viel effizienter.

Tipps zur Umsetzung von Change Management


Nate Silver, ein US amerikanischer Autor beschreibt in seinem Buch „The Noise and the Signal“, dass es bei großen Projekten immer eindeutige Signale gibt und das Hintergrundrauschen dazu. Robert führt hier aus – auf Change Projekte übertragen – da es genau darum geht, die wichtigen Signale bei Transformationen gegenüber dem Rauschen herauszufiltern und damit Change-Projekt erfolgreicher zu gestalten.

Lern-Tipps, -Hacks und Narrative von Robert


Robert führt zwei Zitate von Friedrich Hegel als seine bevorzugten Narrative an:
„Die Furcht zu irren ist schon der Irrtum selbst.“

Für ihn bedeutet der Kern, dass man einfach mal machen muss und Dinge ausprobieren und nicht immer zu viel planen sollte.

Als zweites
„Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat.“

Auch hier beschreibt Robert, dass man zwar vieles in der Theorie planen kann aber irgendwann auch ins Doing kommen muss.

Zuletzt bringt er ein japanisches Gedicht (sog. Haiku) von Basho an, das für das Überwinden von Komfortzonen und über den Tellerrand schauen steht:
"Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres."

Was steht auf Roberts To Learn Liste:


Thema Fotografie, mit Bildern Geschichten erzählen, Kafka: der Prozess.

Shownotes


DTI Broschüre

SAP Chang und Training Community

Online Self-Assessment zu SAP Change und Training Readiness

SAP Change Management website

Buch The noise and the Signal